Osmanisches Reich
Osmanisches Reich

Die Suqs (Märkte) von Aleppo

Die Suqs im Zentrum von Aleppo Grundriss Syrien 20.Jh.

Neben Istanbul war Aleppo das bedeutendste Handels- und Gewerbezentrum des Osmanischen Reiches. Die lag vor allem an seiner wichtigen Lage im Binnen und Außenhandel des Osmanischen Reiches. Als Endpunkt von Waren aus dem asiatisch-indischen Raum, als Verschiffungshafen von Produkte nach Istanbul oder Alexandria und als Handelszentrum des Levantehandel europäischer Handelspartner. Damit spiele Aleppo ab dem frühen 16 Jh.. bis Anfang des 19. Jh. eine große Rolle unter den Märkten des osmanischen Reiches.


Die erste Blüte der Suqs (arab. für Märkte) erlebte die Stadt im 12/13.Jh. unter den Zengiden und Ayyubiden. Nach der Plünderung Aleppo 1260 durch die Mongolen kam die Stadt zum Mamelukenreich (1260 - 1516) und wurde Garnisonsstützpunkt mit ausgiebigem Handel zur Unterhaltung der Garnison. Doch stand Damaskus als Handelsstadt bis zur Eroberung durch die Osmanen einer Erweiterung im Wege. (Damaskus war noch bis ins 19 .Jh. größter Handelspartner von Textilien und Trockenfrüchten.)

 

Mit den Osmanen begann eine großartige Bautätigkeit von Hananlagen um den Groß- und Außenhandel abzuwickeln zwischen 1574 und 1682 entstanden so 10 neue Hananlagen die als Handelsumschlagplatz und als Unterbringung europäischer Handelsvertretungen fungierten. Dabei war die erste Vertretung von Venedig schon im 13 .Jh. errichtet worden. Im 16. Jh. folgten Vertretungen von Frankreich, England und Holland. Neben den Seeruten bildeten vor allem die großen Karawanen der das Rückrad des Binnenhandels. Vor allem drei Karawanenruhten prägt den Warenaustausch. 1. Die Rute Aleppo - Bagdad 2. Die Rute Aleppo - Bulgarien und 3. Die Rute Aleppo - Mekka.

Sonderbereiche des Basar (Der osmanische Bedestan)

Juvelier im Eski Bedstan, Istanbul

Der eigentliche Oberbegriff über sämtliche Arten islamischer Kaufhäuser oder Kaufhallen ohne Übernachtungsmöglichkeit ist Qaisariya. Diese Verkaufsstätten unterscheiden sich im osmanischen in zwei Bereiche dem so genannten Arasta, dies sind überdachte Ladenstrassen vor allem bei Stiftungskomplexen oder in Durchgangsstationen oder Bedestan.

 

Bedestan ist ein typisch osmanischer Bautyp für gehobene Waren z.B. Urkunden oder hochwertige Textilien, die separat vom restlichen Basar gelagert und gehandelt wurden.  Sämtliche  Bedestananlagen sind aus Stein und bieten damit hohe Sicherheit vor allem vor Feuer. Heute sind es meist Juweliere die in den Bedestans ihre Geschäfte haben.

 

Typische Läden einer Moscheenstieftung um 1870 Istanbul (Laleli Camii)

Der Han (Karvansaray)

Deliller Han in Diyarbakir 16. Jh.

Im Gegensatz zum Bedestan der zwar Waren lagerte aber keine Übernachtung zu ließ oder dem eigentlichen Markt der wiederum getrennt vom Wohnort erscheint, ist der Han die Verkaufs- und Umschlagstätte in der gleichzeitig der Händler übernachten konnte. Somit liegt die Lage der innerstädtischen Hananlagen im im Umkreis des Basar oder an den Ein- und Ausfallstrassen der Städte.(Die großartigen und zahlreichen seldschukischen Hananlagen sind nicht Bestandteil dieses Artikel) Hane sind keine Wirtshäuser sondern dienen nur als Stapelplatz oder zur Unterkunft der Händler mit ihrer Ware. Dabei wurden die Hane auch nur als Unterbringung ausländischer Diplomaten, Botschafter oder Konsuln verwendet. In machen Hane wurden auch Spezialmessen ausgerichtet um gezielt nur einem bestimmten Händlerkreis zu erreichen. Hananlagen lagen immer an öffentlichen Strassen und hatten meist nur ein Eingangstor. Bei vielen Hananlagen befinden sich im Außenbereich Ladenmöglichkeiten. Kunstvolle außen Fassaden Gestaltungen treffen wir erst ab dem 19 .Jh. an.



Grundriss Deliller Han 16 Jh.

Bericht aus dem 16. Jh.

 

"Die Türken bauen in ihren Städten wie auch an den vornehmsten Straßen durch das ganze Land auf eine Tagesreise ein Wirtshaus; von ihnen Kervansaray (han) genannt. Das sind größte, viereckige, gemauerte Gebäude, etwas länger als breit, anderthalb Stock hoch; darauf setzen sie Dachstühle oder - besonders in den Städten - Gewölbe, die meistens mit Blei gedeckt sind. Gewöhnlich haben sie ein oder zwei Tore. und innen alles ein einziger Raum ohne Gemach." Busbecq de Chislan, in: Teply, Karl: Kaiserliche Gesandtschaften ans Goldene Horn, Stuttgart 1968  S.146



Literaturauswahl

Faroqhi, Suraiya: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. Vom Mittelalter bis zum Anfang des 20. Jahrhundert. München 1995


Kreiser, Klaus: Istanbul. Ein historisch-literarischer Stadtführer. München 2001


Kreiser,K./Diem,W./Majer, H.G.(Hrsg.): Lexikon der islamischen Welt. 3 Bd. Stuttgart 1974


Scharabi, Mohamed: Der Bazar. Das traditionelle Stadtzentrum im Nahen Osten und seine Handelseinrichtungen.Tübingen 1985


Wirth, Eugen: Aleppo im 19. Jh. - ein Beispiel für Stabilität und Dynamik spätosmanischer Wirtschaft, in: Majer, H.G.(Hrsg.): Osmanische Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Wiesbaden1986

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