“ Im Allgemeinen nicht viel befähigter als sein Bruder, war Ahmed II schlimmste Schwäche die Neigung, Verleumdern und Ränkeschmieden sein Ohr zu leihen und ihnen den besten Mann in seinem Reiche zu opfern. So erwartete den Wesir (Mustafa Böjüklü Pascha), statt der gebührenden Belohnung, seine Absetzung, und er war nicht einflussreich und klug genug, sie rückgängig zu machen.”
Jorga Nicolae: Geschichte des Osmanischen Reiches. Bd. IV Neudr. Frankfurt 1990 S. 257 ff.
Tughra Sultan Ahmed II 1693
“1703 hatte eine Militärrevolte wegen ausbleibender Soldzahlungen zur Abdankung Mustafa II geführt. Mustafa war ein fähiger Herrscher, gleichzeitig der erste Sultan seit einem Jahrhundert, der bei Thronantritt weder Kind noch schwachsinnig noch vom Leben in der Isolation der Prinzenkäfige gebrochen war.”
Kreiser, Klaus: Der Osmanische Staat 13-1922 München 2001 S. 31
Tughra Sultan Mustafa II 1699
“Wenn ich in meine Appartements hinaufgehe, paradieren vierzig Pagen der Inneren Gemächer. Wenn ich meine Hosen anziehe, empfinde ich das als wenig angenehm. Der Waffenmeister (silihda) sei deshalb angewiesen, sie (aus diesen Diensten) zu entlassen und nur noch drei oder vier zu behalten, damit ich in meinem Appartement ungestört bin” (Biographie Ahmed III)
Kreiser, Klaus: Istanbul. Ein historisch-literarischer Stadtführer. München 2001 S.73
Tughra Sultan Ahmed III 1714
“Was den unsichtbaren, oft kränklichen Sultan Mahmud anbelangt, so blieb er in den inneren Zimmern des Serails und beschäftigte sich mit der Lektüre der Bücher, die in der Buchdruckerei zu Konstantinopel erschienen,... ferner mit Fernrohren,....den mit aus Frankreich ... gebrachten Orgeln, mit der Musterung der von Bonneval europäisch geschulten Soldaten, mit den glänzenden Beleuchtungsanlagen in der Stadt und dem Meere, mit Besuch der Gärten des Serails und mit dem Vorkosten der ihm vom Wesir ... dargebotenen Leckerbissen.”
Jorga Nicolae: Geschichte des Osmanischen Reiches. Bd. IV Neudr. Frankfurt 1990 S. 456
“Er war ein großer, dunkler und grüblerischer Mann und vierundfünfzig Jahre alt, als er den Thron bestieg. Seine Hauptleidenschaft war das Essen. ... Jeden Abend nach Eintritt der Dunkelheit vertauschte er seine Prunkgewänder gegen eine bescheidenere Bekleidung und machte sich auf, um einen Streifzug durch die Speisehäuser der Stadt zu machen. ... In den drei Jahren seiner Regierung entließ er alle Musikanten, die er geerbt hatte - er verabscheute Musik -, und er brachte den Harem zur Verzweiflung, weil er wenig Verwendung für Frauen hatte.”
Barber, Noel: Die Sultane. Frankfurt 1975 S.129
"Mustafa III wird in den türkischen Quellen als guter Herrscher gepriesen. Er hatte eine besondere Vorliebe für religiöse Disputationen in seiner Gegenwart und war besonders astrologischen Berechnungen zugetan. Er war an den nebensächlichsten Dingen interessiert, und dies hinderte ihn an einer wirklichen staatsmännischen Einsicht, wie sie in den letzten Jahren seiner Regierung besonders fehlte."
Frank, Gerd: Die Herrscher der Osmanen. Wien 19977 S. 225
Tughra Sultan Mustafa III 1766
“Sultan Abdülhamid I (who had spent his first 50 years in the kafes) allowed the young princes to circulate freely about the palace and its grounds. Among them were his nephew Selim an his son Mahmud. The adoption of French tastes as an expression of elegant living emerged in household of Sultan Abdülmamid I (whose apartments in Topkapi Palace were paneled with tall mirrors and decorated with murals of watercolor landscapes and harbor views).”
Oberling, Gerry/ Smith, Grace M.: The food culture of the Ottoman Palace. Istanbul 2001 S.122
Tughra Sultan Abdülhamid I 1775
“ Der Thronantritt Selim III fand im Jahr des Sturms auf die Bastille statt.... Unter Selim III erreichten die zentrifugalen Tendenzen in den Provinzen einen Höhepunkt: Das Wort “Talfürst” (derebeyi) hat sich als Bezeichnung für die in den Archivquellen “Provinznotablen” (ayan-i vilayet) genanntem, quasi autonomen Stadthalter und örtlichen Größen eingebürgert. ... Unter Sultan Selim III... war die Überzeugung gewachsen, dass das, was den Westen aufsteigen lassen, auch, vorsichtig umgesetzt, den Osten wiederbeleben könnte. Selim war ein hoch gebildeter Mann, ein Förderer der Literatur und Komponist.”
Kreiser, Klaus: Der Osmanische Staat 13-1922 München 2001 S. 34ff.
“Selim glaubte dummerweise, dass er es sich leisten könne, seine neue Armee durch Eingliederung der jüngsten und besten Janitscharen zu stärken. ... Jetzt forderten die Janitscharen in einer Entschließung die Absetzung Selims, aber der war vorher gewarnt worden. Er brachte sich im “Käfig” in Sicherheit, suchte seinen Halbbruder Mustafa auf, der ja der Erbe war, gab seine Abdankung bekannt und huldigte ihm als Sultan Mustafa dem Vierten. ... Als die Janitscharen im Großen Serail ankamen, saß Mustafa bereits auf dem Thron, und Selim hatte sich “würdevoll” in die Absonderung zurückgezogen.”
Barber, Noel: Die Sultane. Frankfurt 1975 S.142